Wasserkraftschnecke der KAWA OHG - Mühlen in Taufers


Durch das Dorf von Mühlen fließt schon seit vielen Jahren die sog. "Mühlener Wiere" die von den einzelnen Mitgliedern der Wiereninteressentschaft für unterschiedliche Zwecke genutzt wird. Während früher die Antriebskraft vorwiegend zum Betrieb von Getreidemühlen genutzt wurde, wird heutzutage vorallem die Stromproduktion für den Eigenbedarf an elektrischer und thermischer Energie interessant.
Zulaufgerinne Mühlener Wiere zum bestehenden Wasserrad
(Bild vom 03.03.2001, vor Beginn der Bauarbeiten)
Auch bei der Anlage des Karl und Walter Weger (KAWA OHG) wurde mit dem bisher vorhandenen Wasserrad (siehe Bild unten) eine sehr alte Boxelmehl (Johannisbrot) -Mühle betrieben die in ihrer Glanzzeit ganz Südtirol mit dem begehrten Boxelmehl beliefert hat. Da diese Mühle nur mehr zu Schauzwecken in Betrieb genommen wurde, suchten die Gebrüder Weger eine Möglichkeit, die potentielle Wasserkraft zur elektrischen Energiegewinnung zu nutzen, wobei vor allem die Kostenfrage, die Zuverlässigkeit und die Einfachheit der neue zu errichtenden Anlage eine große Rolle spielten.
Bestehendes Wasserrad der alten Boxelmehl-Mühle (links)
(Bild vom 03.03.2001, vor Beginn der Bauarbeiten)
Im September 2001 wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Ritz-Atro mit dem Bau einer Wasserkraftschnecke begonnen, die die erste ihrer Art in Südtirol ist und eine äußerst umweltfreundliche Nutzung der Wasserkraft ermöglicht. Neben dem geringeren Geräuschpegel (im Vergleich zum Plätschern des bestehenden Wasserrades) besticht diese Wasserkraftmaschine vor allem durch ihre Einfachheit:

Vorteile der Wasserkraftschnecke gegenüber Turbinen und Wasserrädern
Wirkungsgradverlauf
(Bild Ritz-Atro)
Die mit der Wasserkraftschnecke gewonnene elektrische Energie wird, soweit es die Wasserführung der Mühlener Wiere ermöglicht, den elektrischen Eigenbedarf des Cafe Treffpunkt des Karl Weger und der Lebensmittelhandlung des Walter Weger zum Teil abdecken. Während der Nachtstunden und niedrigem Energieverbrauch soll die Energie zum Beheizen eines Pufferspeichers verwendet werden, welcher für die Warmwasseraufbereitung oder für Heizzwecke verwendet werden kann. Reicht die produzierte Leistung des Kraftwerks nicht aus, so wird die fehlende Energie vom E-Werk Sand in Taufers zugekauft. Der Parallelbetrieb des Asynchrongenerators mit dem E-Werk Sand in Taufers ist nur technischer Natur, da keine Energie ins öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist wird.
Neue Wasserkraftschnecke an der Mühlener Wiere
(Bild vom 17.05.2002, nach Abschluß der Bauarbeiten)
Die mit dieser Anlage umweltfreundlich gewonnene Energie ersetzt fossile Brennstoffe leistet einen - wenn auch kleinen - Beitrag zum Klimaschutz.

Chronologie zum Projektverlauf

Technische Daten

Turbine
Typ
Nenndrehzahl
[U/min]
Wassermenge
max. [l/s]
Nettofallhöhe
opt. [m]
Generator
Typ
Leistung
[kW]
Wasserkraft-
schnecke
36,54
1.414
2,0
Asynchron
20



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